Projekt der Chat-Seelsorge kann starten
Die Dargebotene Hand Zentralschweiz ist über Telefon, Mail und Chat für Gespräche erreichbar. Die Reformierte Kirche im Kanton Luzern bietet Seelsorge in Kirchgemeinden, Spitälern, Gefängnissen und weiteren Institutionen an. Aufgrund der Nachfrage im Chat-Bereich intensivieren die beiden Organisationen die Zusammenarbeit zugunsten der seelischen Gesundheit der Luzerner Bevölkerung. Das Parlament hat dafür 95‘000 Franken gesprochen. Weiter hat die Synode das Budget 2024 und weitere Geschäfte behandelt.
In den vergangenen Jahren haben sich die Krisen gehäuft und überlagern sich. Dies hat die Synode erkannt und im Mai 2023 dem Antrag des Synodalrats zugestimmt, aus dem Ertragsüberschuss eine Rückstellung für Projekte in herausfordernden Zeiten zu tätigen. Diese Rückstellung ermöglichte es dem Synodalrat, während der letzten Monate ein Projekt zur Chat-Seelsorge mit der Dargebotenen Hand Zentralschweiz auszuarbeiten. Das Projekt dauert drei Jahre von 2024 bis 2026 und wird entsprechend evaluiert. Dafür hat die Synode ein Total von 95‘000 Franken gesprochen. «Die Seelsorge zeichnet sich durch Vertraulichkeit, Bedingungslosigkeit, Unentgeltlichkeit und Professionalität aus. Eine intensivierte Zusammenarbeit im Bereich der anonymen Chat-Seelsorge bietet für beide Organisationen Chancen und insbesondere eine höhere Verfügbarkeit für die Bevölkerung für eine professionelle Leistung», sagt Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern.
Entwicklung der Gefängnis-, Spital- und Klinikseelsorge
Im Rahmen der strategischen Stärkung der Seelsorge hat der Synodalrat die verschiedenen landeskirchlichen Engagements in der Seelsorge evaluiert. Dabei zeigt sich, dass die Arbeit und Bedeutung der reformierten Seelsorgenden an den verschiedenen Einsatzorten wie Spitälern, Gefängnissen, Psychiatrie, Polizei und weiteren Institutionen als sehr wichtig erachtet werden. Der Bericht und Antrag des Synodalrats an die Synode zeigte die aktuelle Situation und die Entwicklungen in der Gefängnis-, Spital- und Klinikseelsorge auf. Die Nachfrage nimmt zu und dementsprechend ist mit einem Stellenausbau zu rechnen. Das Parlament stimmte dem Antrag zu.
Fonds für Seelsorge und Diakonie
Die Landeskirche investiert in die digitale Chat-Seelsorge und in die Seelsorge in unterschiedlichen Institutionen. Auch gibt es ein Konzept Wirtschaftsdiakonie, mit welchem gezielt Berufstätige in der Arbeits- und Wirtschaftsregion des Kantons Luzern angesprochen werden sollen und mit welchem Angebot neu eine intensivere Verbindung zwischen Wirtschaft und Kirche geschaffen werden soll. Damit das zeitlich beschränkte Projekt der Chat-Seelsorge oder Konzepte wie die Wirtschaftsdiakonie in den kommenden Jahren umgesetzt werden können, hat die Synode die Schaffung des Fonds mit einem dazugehörigen Reglement beschlossen. Der Vorteil eines Fonds ist, dass er zum einen mit jeweils positiven Rechnungsabschlüssen alimentiert werden kann. Zum andern besteht für Dritte damit die Möglichkeit, Projekte und Aufgaben im vorgenannten Sinne mitzufinanzieren.
Budget 2024
Der Bericht und Antrag zum Aufgaben- und Finanzplan 2024 bis 2027 mit Budget 2024 hat bei einem betrieblichen Aufwand von rund 2,56 Millionen Franken und Erträgen von knapp 2,43 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von rund 130‘000 Franken vorgesehen. «Der budgetierte Aufwandüberschuss ist aus Sicht des Synodalrats vertretbar, weil sich aufgrund der positiven Rechnungsergebnisse der vergangenen Jahre das Eigenkapital erhöht hat, der Finanzhaushalt nach wie vor solide ist und damit eine ‹Zukunftsreserve› besteht», sagt Norbert Schmassmann, Synodalrat Departement Finanzen und Infrastruktur. Der Steuerfuss bleibt unverändert.
Kantonsratspräsidentin Judith Schmutz mit Einleitung
Kantonsratspräsidentin Judith Schmutz machte die Einleitung an der Synode. Das Motto ihres Präsidialjahres zusammen mit Regierungspräsident Fabian Peter lautet dabei «energisch – Energie för Lozärn». Dies setze sie in den Kontext zur Motion zum Nachhaltigkeitsfonds, über welche die Synode an der Session im Nachgang an die Einleitung befunden hat.
Drei Motionen eingereicht
Die Motion von Judith Luthiger betreffend Anpassung Anzahl gültiger Unterschriften für fakultative Referenden in Kirchgemeinden mit Parlament sowie deren Einreichungsfrist wurde angenommen. Neu soll es nur noch 250 gültige Unterschriften von Mitgliedern während der Dauer von 60 Tagen benötigen. Motion Max Kläy und Mitunterzeichnende betreffend Schaffung eines Nachhaltigkeitsfonds ist in ein Postulat umgewandelt worden. Motion Peter Möri betreffend Änderung von § 20 der Geschäftsordnung für die Synode wurde abgelehnt.
Wahlen und Inpflichtnahmen
In die Geschäftsprüfungskommission gewählt ist Katharina Murri aus Horw. Drei Synodale haben ihr Amt neu angetreten und sind in Pflicht genommen: Sarah Sylviane Neuenschwander (Wahlkreis Luzern), Peter Schaerer (Wahlkreis Hochdorf) und Gerhard Zeilinger (Wahlkreis Sursee).