Lukas Golder von gfs.bern im Parlament der Reformierten Landeskirche
Den Start an der Herbstsession der Synode machte Lukas Golder von gfs.bern mit seinem Impuls zum CS-Jugendbarometer 2022 und was dies für die Kirche sowie deren Management bedeutet. Der Synodalrat stellte seine neue Strategie mit den Legislaturzielen 2025 vor, in welcher Lebens- und Sinnfragen im Zentrum der Vision stehen. Das Parlament nahm Kenntnis und genehmigte weiter den Aufgaben- und Finanzplan 2023 bis 2026 mit Budget 2023 sowie den Teuerungsausgleich für die Löhne.
Synodepräsident Fritz Bösiger begrüsste die anwesenden Mitglieder des 60-köpfigen reformierten Parlaments. Rund um das Thema Mitgliedschaft hat die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Luzern Lukas Golder, Co-Leiter gfs.bern, in die öffentliche Synode eingeladen. Im Parlament hat der Wahl- und Abstimmungsexperte beim Schweizer Fernsehen (SRF) zu Beginn ein Impulsreferat gehalten: «Nummer 2 der Flop-10-Charts in der Schweiz für die Generation Z ist laut CS-Jugendbarometer Facebook. Nur die Religionsausübung floppt noch mehr! Die Verliererinnenoptik dominiert in Diskussionen zur Rolle der Landeskirchen. Neue Wege sind gefragt. Es gilt wie beim FC Luzern: Bewährte Kräfte erhalten, aber weiterhin die schweizweit grössten Talente an sich binden! Nur eine neue Systematik, ein strategisches Management und eine neue Offenheit bringen die Religion in die Top-10 statt die Flop-10 und damit zu neuen Mitgliedern.» Als Antwort auf diesen Impuls stellte der Synodalrat seine Strategie mit Legislaturzielen 2025 vor und lädt am 25. Februar 2023 zum öffentlichen Dialog via E-Grossgruppenkonferenz zum Thema «Mitglied sein oder nicht?» ein. Wer teilnimmt, ist aufgeschaltet unter reflu.ch/dialog.
Lebens- und Sinnfragen gibt es auch in Zukunft
«Die Reformierte Kirche im Kanton Luzern ist wegweisend in Lebens- und Sinnfragen. Und die Menschen wissen das.» Mit dieser Vision richtet der Synodalrat seine Strategie für die nächsten acht bis zwölf Jahre aus. «Visualisiert wird sie in einer Wolke am Himmel, die mit einem darunter stehenden Baum verbunden ist. Dieser steht dabei für die christlichen Werte Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Toleranz und Solidarität. Die vorliegende Strategie ist eine Etappe auf dem Weg der Landeskirche, die selbstbewusst und kompetent die Zukunft anpackt. Einem Kreislauf gleich richtet sich das Wirken mit stetem Blick auf die Vision, den Auftrag, die Kernwerte und die Strategiebereiche aus», so Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin. Die Synode nahm die Strategie mit den Legislaturzielen 2025 zur Kenntnis.
Budget 2023
Der Bericht und Antrag zum Aufgaben- und Finanzplan 2023 bis 2026 mit Budget 2023 hat bei einem betrieblichen Aufwand von rund 2,32 Millionen Franken und Erträgen von knapp 2,22 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von rund 95‘000 Franken vorgesehen. Die Synode hat aufgrund der aktuellen Teuerung aufgrund der aktuellen Teuerung den landeskirchlichen Mitarbeitenden infolge eines Antrags einer einmaligen Zulage an das landeskirchliche Personal zur Erhaltung der Kaufkraft im Umfang von drei Prozent zugestimmt. Dies wirkt sich mit einem zusätzlichen Betrag von rund 31‘000 Franken aus und erhöht den Aufwandüberschuss des Budgets 2023 um diesen Betrag, womit neu ein Aufwandüberschuss von rund 130‘000 Franken resultiert. «Angesichts der Ertragsüberschüsse der letzten Jahre und des gesunden Eigenkapitals ist ein solcher Aufwandüberschuss als Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden und als Investition in die Zukunft vertretbar», so Norbert Schmassmann, Synodalrat Departement Finanzen und Infrastruktur. Weiter erläuterte Norbert Schmassmann, dass neben Massnahmen und Projekten zur Attraktivierung der Kirchenmitgliedschaft noch weitere Herausforderungen bestehen, die im vorliegenden Aufgaben- und Finanzplan abgebildet sind: Leistungen im Bereich der Gesetzgebung, Vernetzung, Koordination, Beratung und auch Kommunikation sowie die Bündelung von Ressourcen dank Digitalisierung. Insgesamt nahm die Synode vom Aufgaben- und Finanzplan 2023 bis 2026 mit Budget 2023 zustimmend Kenntnis.
Teuerungsausgleich für die Löhne
Mit dem neuen Personalgesetz wurde im Jahr 2018 für die Mitarbeitenden der landeskirchlichen Organisation und der Kirchgemeinden erstmals ein einheitliches Besoldungssystem eingeführt. Die Synode hat an ihrer ersten Lesung im Frühling 2022 der Teilrevision des Personalgesetzes einem Teuerungsausgleich für die Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden und der landeskirchlichen Organisation zugestimmt, welcher bisher nicht bestanden hat. An der zweiten Lesung hat das Parlament dem angepassten Modell zur Berechnung sowie der Festlegung des Teuerungsausgleichs zugestimmt.
Genehmigung Kirchgemeindeordnungen und weitere Geschäfte
In Umsetzung des neuen Organisationsgesetzes vom 28. Mai 2019 müssen die Kirchgemeinden der Luzerner Landeskirche ihre Kirchgemeindeordnungen dem neuen Gesetz anpassen und erlassen. Die Synode hat diese zu genehmigen und dabei zu prüfen, ob die getroffene Regelung mit dem übergeordneten staatlichen und kirchlichen Recht übereinstimmt. Die Synode folgte dem Bericht und Antrag des Synodalrats und genehmigte die Kirchgemeindeordnungen der Reformierten Kirchen Dagmersellen, Luzern und Meggen-Adligenswil-Udligenswil. Weiter hat die Synode den Berichten und Anträgen zum Beitritt zu Relimedia, die Namensanpassung der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) in der Verfassung und die Geschäftsordnung Diakonatskapitel zugestimmt.