Digitale Chat-Seelsorge: Zusammenarbeit zugunsten der seelischen Gesundheit intensivieren

Die Dargebotene Hand Zentralschweiz ist via Telefon, Mail und Chat für Gespräche erreichbar. Die Reformierte Kirche im Kanton Luzern bietet Seelsorge in Kirchgemeinden, Spitälern, Gefängnissen und weiteren Institutionen an. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage im digitalen Chat-Bereich beabsichtigen die beiden Organisationen die Zusammenarbeit zugunsten der seelischen Gesundheit der Luzerner Bevölkerung zu intensivieren.  

Donnerstag, 19. Oktober 2023

Anton von Weissenfluh, Präsident Die Dargebotene Hand Zentralschweiz, und Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern.  (Bild Gabriel Ammon) Anton von Weissenfluh, Präsident Die Dargebotene Hand Zentralschweiz, und Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern. (Bild Gabriel Ammon)

In den vergangenen Jahren haben sich die Krisen gehäuft und überlagern sich. «Die Anzahl der Gespräche am Telefon und der Austausch via Mail sowie Chat haben zugenommen, wie unsere Statistiken zeigen», sagt Anton von Weissenfluh, Präsident Die Dargebotene Hand Zentralschweiz. Insgesamt ist die Nachfrage grösser, als mit den aktuellen personellen und finanziellen Ressourcen abgedeckt werden kann. «Entscheidend ist für uns einerseits die Sicherstellung der hohen Qualität des anonymen konfessionell unabhängigen Angebots und andererseits eine Erhöhung der Kapazität», so von Weissenfluh.

Übereinstimmende Ziele
Seitens Reformierter Kirche hat die Synode - das Parlament - im Mai 2023 aus dem Ertragsüberschuss eine Rückstellung von 100‘000 Franken für die Verwendung für Seelsorge und Diakonie in herausfordernden Zeiten zugestimmt. «Aufgrund vieler übereinstimmender Ziele in Bezug auf die seelische Gesundheit in der Gesellschaft und der bereits bestehenden langjährigen Kooperation haben nach dem Beschluss des Parlaments umgehend Gespräche zwischen der Dargebotenen Hand Zentralschweiz und der Reformierten Kirche Kanton Luzern stattgefunden», erklärt Lilian Bachmann, Synodalratspräsidentin Reformierte Kirche Kanton Luzern. Die Reformierte Kirche bietet im Kanton Luzern Seelsorge vor Ort in den Kirchgemeinden, Spitälern, Gefängnissen, Psychiatrien, Hochschule, Polizei, Feuerwehr und weiteren Institutionen an. Die Seelsorge zeichnet sich durch Vertraulichkeit, Bedingungslosigkeit, Unentgeltlichkeit und Professionalität aus. Eine intensivierte Zusammenarbeit im Bereich der anonymen und digitalen Chat-Seelsorge bietet für beide Organisationen Chancen und insbesondere eine höhere Kapazität für die Bevölkerung für eine professionelle Leistung.

Projekt während drei Jahren
Die Gespräche haben sich dahingehend konkretisiert, dass die Synode der Reformierten Kirche Kanton Luzern am 15. November 2023 über ein Pilotprojekt während drei Jahren beraten wird. Vorgesehen ist, dass sich die Reformierte Kirche Kanton Luzern am Ausbau der Kapazitäten im Bereich der digitalen Chat-Seelsorge bei der Dargebotenen Hand Zentralschweiz finanziell beteiligt. Über drei Jahre sieht der Bericht und Antrag zum Projekt an die Synode ein Total von 95‘000 Franken vor. Personell werden die Leistungen bei der Dargebotenen Hand Zentralschweiz auf Freiwilligenbasis erbracht. «Aufgrund einer anonymen internen Umfrage wissen wir, dass sich bei uns zahlreich Seelsorgende und weitere Personen in unterschiedlichen Funktionen für ein solches freiwilliges Engagement bei der Dargebotenen Hand Zentralschweiz interessieren», führt Synodalratspräsidentin Lilian Bachmann aus.

Digitaler Chat auf Website reflu.ch einbinden
Die Reformierte Kirche Kanton Luzern verfügt bisher über keinen digitalen Chat-Zugang für Seelsorge. Mit dem Pilotprojekt, sofern die Synode diesem zustimmt, wird der digitale Chat auf der Website reflu.ch eingebunden werden und kann digitale Seelsorge ergänzend angeboten werden.

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